Die Marktgemeinde Ebensfeld hat die Planungsbüros Architekten Franke + Messmer und GEO-PLAN mit der Erarbeitung eines Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) beauftragt, um eine aktuelle Entwicklungsleitlinie und damit einen Orientierungsrahmen für künftige Entscheidungen der Gemeindeentwicklung zu schaffen.
Eine wichtige Grundlage für das Entwicklungskonzept ist die möglichst genaue Kenntnis der Einschätzungen und Bewertungen der Ebensfelder Bevölkerung zu ihrer Gemeinde als Wohn-und Lebensstandort. Daher führen die Planer unter anderem eine für alle Bürgerinnen und Bürger zugängliche Online-Befragung durch.
Der Befragungszeitraum endete zum 31.01.2021.
Der Markt Ebensfeld hat im Frühjahr 2020 beschlossen, ein Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) erarbeiten zu lassen und dafür die Planungsbüros Architekten Franke + Messmer (Emskirchen) und GEO-PLAN (Bayreuth) beauftragt. Das ISEK hat die Aufgabe, durch eine themenübergreifende Herangehensweise Entwicklungsziele und Projekte für eine zukunftsfähige und nachhaltige Entwicklung des Marktes Ebensfeld zu definieren. Das betrifft neben der Siedlungsentwicklung auch Themen wie Verkehr, Demographie und Soziales, Gewerbeentwicklung und Einzelhandel, Tourismus und Naherholung oder Energie.
Grundlagen für die konzeptionellen Überlegungen bilden fachliche Auswertungen und Einschätzungen, aber auch eine Beteiligung der Ebensfelder Bevölkerung durch Veranstaltungen und Befragungen sowie Bestandserhebungen der Planer.
In einem ersten Schritt werden die Planer in den kommenden Tagen eine Erhebung des aktuellen Bestandes an Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Gastronomiebetrieben durchführen. Die Mitarbeiter der Büros werden die Betriebsinhaber auch darum bitten, die Verkaufsflächen und Sortimente erheben zu dürfen. Ziel des Themenfeldes Einzelhandel ist es, Handlungsbedarfe einer städtebaulich geordneten und an den Versorgungsansprüchen der Bevölkerung ausgerichteten Einzelhandelsentwicklung in Ebensfeld aufzuzeigen.
„Ein wichtiges Anliegen der Marktgemeinde ist es“, so Bürgermeister Bernhard Storath, „ein möglichst passgenaues Konzept zu erstellen. Und das erfordert nun mal eine möglichst präzise Kenntnis der örtlichen Situation. Bitte unterstützen Sie daher die Planer, die sich mit einem Schreiben des Marktes Ebensfeld ausweisen können, bei ihren Erhebungen und geben Sie ihnen die erforderlichen Auskünfte.“
Ebensfeld, 14.10.2020
Bernhard Storath
Erster Bürgermeister
(Auszugsweise aus der Arbeitshilfe – Integrierte
städtebauliche Entwicklungskonzepte)
Ein ISEK:
- bezieht sich
auf ein konkretes Gebiet und stimmt teilräumliche Planungen mit den
übergeordneten räumlichen Ebenen (Gesamtstadt, Region) ab,
- begründet
Anpassungserfordernisse und beschreibt Ziele und
Handlungsschwerpunkte,
- verfolgt
einen ganzheitlichen, integrierten Planungsansatz unter Beachtung sozialer,
städte-baulicher, kultureller, ökonomischer und ökologischer
Handlungsfelder,
- entwickelt
lösungsorientierte Maßnahmen, die über reine Tatbestände der Städtebauförderung
hinausgehen,
- setzt
zeitliche und inhaltliche Prioritäten,
- ist
interdisziplinäre Gemeinschaftsaufgabe verwaltungsexterner und interner
Akteure,
- entsteht
unter Beteiligung der Öffentlichkeit,
- erleichtert
die Bündelung öffentlicher sowie privater Mittel und fokussiert sie auf
zielgerichtete und untereinander abgestimmte Maßnahmen,
- setzt Impulse
für die Stadtentwicklung und initiiert Akteursnetzwerke,
- ist auf
kontinuierliche Fortschreibung angelegt und dient als langfristiger
Orientierungsrahmen
- passt sich
neuen Herausforderungen an und
- ist solange
aktuell und hilfreich, wie Problemlagen und Entwicklungsziele
fortbestehen.
Warum (u.a. neben förderrechtlichen Aspekten) ein
ISEK?
Städte und Gemeinden sind Ankerpunkte für Wohnen, Leben,
Arbeiten, Bildung, Freizeit und Kultur. Deshalb ist es das Ziel einer
nachhaltigen Stadtentwicklung, die Qualität folgender Bereiche zu verbessern und
langfristig zu sichern:
- soziale,
kulturelle und technische Infrastruktur,
- öffentlicher
Raum,
- Wirtschaft
und Arbeitsplätze,
- Nahversorgung,
- Baukultur,
- Mobilität
sowie
- Wohnraum und
Wohnumfeld.
Es ist äußerst wichtig, dass Kommunen Interessenkonflikte
ernst nehmen, Entscheidungsprozesse transparent machen und Entscheidungen
nachvollziehbar begründen.
Isek bieten durch die integrierte Herangehensweise ein
vielfach bewährtes Instrument, um diesen Herausforderungen mit einem zwischen
öffentlichen und privaten Akteuren abgestimmten handeln zu begegnen.